Der Pausenbrotblues

Das Schuljahr ist – auch bei uns in Bayern – nun seit etlichen Wochen wieder in vollem Gange und das abendliche oder morgendliche Zubereiten der Frühstückspause wieder elterliche Routine geworden. Ich danke dem Himmel dafür, dass wir diese Pflicht nun wieder erfüllen müssen, immerhin bedeutet das, dass Schulen und Kitas wieder offen haben. Möge es noch lange so bleiben.

Ziemlich schnell aber kam bei uns in diesem Schuljahr der “Pausenbrotblues”, vor allem bei der großen Maus. “Immer nur Wurst- und Käsebrot!” “Die XYZ hat jeden Tag einen Donut mit Schokoguss dabei!” “Warum packst du mir stattdessen keine Süßigkeiten ein!?!” Diese und diverse weitere Sätze in diese Richtung habe ich jetzt schon mehrfach gehört. Und obwohl ich da noch ziemlich entspannt bin (vor allem weil die Brotbox trotz Gemeckere immer leer war), wurde ich hellhörig. Schließlich wird es ab kommendem Schuljahr in der weiterführenden Schule einen Kiosk geben, die große Maus wird alleine mit dem Fahrrad durch die Stadt zur Schule fahren, vorbei an Bäckereien und Supermärkten. Die Verlockung, das ungeliebte Pausenbrot durch Süßkram zu ersetzen, wird also allgegenwärtig sein. Und dem will ich am besten schon jetzt vorbeugen – indem ich dafür sorge, dass die Brotzeit wieder “cool” wird.

Damit wir uns nicht falsch verstehen – ich habe nichts gegen Süßigkeiten und auch keine Angst vor Zucker. Das habe ich auf diesem Blog schon mehrfach deutlich formuliert. Meine Mäuse dürfen naschen, bekommen Nachtisch ohne Gemüse zu essen und dürfen sich im Supermarkt auch mal die Schokocornflakes aussuchen, deren Süßegrad mir die Tränen in die Augen treibt. Trotzdem wünsche ich mir, dass meine Kinder sich grundsätzlich ausgewogen und gesund ernähren, allein schon deshalb, weil ein süßes Teilchen vom Bäcker nicht unbedingt das liefert, was der Körper für einen langen Schultag benötigt. Was also tun, wenn das belegte Brot nicht mehr den Wünschen des Nachwuchs entspricht?

Zunächst mal lässt sich die klassische Stulle prima aufpimpen, indem man sie ein bisschen variiert:

  • verschiedene Brotsorten
  • statt Butter auch mal Senf, Meerrettich, Aufstriche
  • Salat, Gemüse, gekochte Eierscheiben mit drauf tun

Wenn ich z. B. statt normalem Brot Vollkorntoast nehme, diesen üppig belege und dann schräg halbiere, gilt das ganze schon als Sandwich und ist viel cooler als ein simples Wurst- oder Käsebrot. Die beliebtesten Kombis der letzten Zeit waren bei meinen Mäusen:

  • Avocado (zermatscht) mit Salz und Pfeffer, darauf eine Scheibe gekochten Schinken
  • Tomatenmark mit Schinken und Käse
  • Tomate-Mozzarella als Brotbelag
  • Käse mit Gurke und gekochtem Ei
  • für Schleckermäuler: Frischkäse, Honig und Bananenscheiben, gerne noch mit etwas Zimt

Eine weitere Möglichkeit sind Löffelmahlzeiten – unsere Mittelmaus nimmt beispielsweise gerne mal ein Bircher Müsli mit, das sich prima am Vorabend vorbereiten lässt. Auch ein Rest Milchreis fand neulich als Schulpause reißenden Absatz.

Ziemlich gut kommen bei meinen Mäusen auch Reste von warmen Speisen an, z. B. kalte Bratlinge, ein Rest von der selbstgebackenen Pizza oder Flammkuchen, Fleischbällchen, Wiener Würstchen. Pfannkuchen lassen sich prima süß oder salzig füllen und aufrollen. Manchmal plane ich inzwischen unser Abendessen so, dass solche Reste für den kommenden Tag übrig bleiben, und koche entsprechend etwas mehr.

Zuguterletzt habe ich nun auch angefangen, diverse Alternativen zum klassischen Pausenbrot selber auf Vorrat zu backen und einzufrieren. Dazu gehören z. B.

Das erscheint auf den ersten Blick zwar aufwändig, wenn man sich aber alle paar Wochen einen Nachmittag oder Abend Zeit nimmt und 2-3 verschiedene Rezepte zubereitet und einfriert, hat man Abwechslung für etliche Wochen.

Zu all den oben aufgezählten Optionen gibt es ergänzend immer noch Obst und / oder Rohkoststicks, manchmal ein gekochtes Ei, und immer wieder auch mal eine Süßigkeit. Seit ich also entsprechend für Abwechslung in der Brotbox sorge, habe ich keine Klagen mehr gehört (außer, dass es zu wenig gewesen sei :-)), stattdessen oft ein Lob (“Boah Mama, die Brotzeit war heute soooo lecker!”). Und gelegentlich mal ein ganz stinknormales Pausenbrot, wenn es für uns Eltern stressig ist, wird auch toleriert.

Übrigens: praktisch alle genannten Snacks sind auch prima fürs Büro oder Homeoffice!

In diesem Sinne: lasst es euch schmecken!

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