Frühlingszeit – Rhabarberzeit. Ein ungeschriebenes Gesetz für meine beiden großen Mäuse und mich. Mann und Minimaus stehen dem säuerlichen Obst (das eigentlich rein botanisch ein Gemüse ist) eher indifferent bis ablehnend gegenüber. Aber für uns drei großen Mädels gibt es jedes Jahr Rhabarberkuchen, Rhabarberkompott und Rhabarbermarmelade, bis wir pünktlich zum Ende der Rhabarbersaison dann auch tatsächlich die Nase voll davon haben.
Dieses Jahr habe ich etwas neues ausprobiert, das mich schon die letzten Jahre gereizt hat, aber aus verschiedensten Gründen nie zur Umsetzung kam: Rhabarber-Crumble. Also praktisch Streuselkuchen ohne Boden, dafür mit viiiiiel Rhabarber.
Einer der Gründe, warum ich mich bisher nicht an die Sache ran gewagt hatte: der viele Zucker. Rhabarber braucht ihn aufgrund des hohen Säuregehalts, und die Streusel schmecken auch nur mit Zucker so richtig gut. Bisher war mir das immer zuviel des Guten. Ich habe daher viele Rezepte durchforstet und die Zuckermenge variiert, bis ich nun ein vorzeigbares – ich möchte sagen: leckeres! – Resultat vorweisen kann. Hier geht es zum Rezept.
Heute habe ich dann den Test am lebenden Objekt gewagt: als Hauptspeise gab es diverse Reste der letzten Tage, die aber niemanden (vor allem keins der Kinder) interessiert haben, da es aus dem Ofen bereits verführerisch duftete. Der Crumble, der eigentlich als Nachtisch gedacht war, wurde so für meine beiden großen Mäuse ungeplant zur Hauptspeise. Die große Maus forderte zweimal Nachschlag, die Mittelmaus sortierte den Rhabarber aus, aß die Streusel – und holte sich dann eine Banane. Das angebotene Vanilleeis lehnten beide ab: viel zu süß!
Ich selber fand den Crumble wirklich lecker, würde ihn nächstes Mal allerdings eher am Wochenende zum Nachmittagskaffee reichen. Das Rezept reicht dann leicht für 6 Personen, vor allem, wenn man es mit Vanillesoße oder -eis serviert. Als Nachspeise ist es sehr mächtig – außer man macht es eben gleich wie meine Kinder und lässt die eigentliche Hauptspeise weg. Was übrigens im Normalfall keinem Kind schadet und auch nicht dick oder krank macht – aus Erfahrung gehe ich jede Wette ein, dass bei meinen Mäusen morgen Gemüse hoch im Kurs stehen wird.
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